Aussichtsreiche Überschreitung vom Puig d’en Galileu zum Massanella – auf historischen Spuren durchs Hochgebirge Mallorcas
Am rechten Rand des Parkplatzes in Lluc beginnt die Wanderung leicht ansteigend zum ehemaligen Restaurant Font Cuberta. Kurz davor zweigt rechts der Steig in den mit „Font des Prat“ beschilderten GR 221 ab. Nach einem Gatter führt ein restaurierter Pflasterweg durch Steineichen- und Kiefernwald bergauf zur Ma-10, die gequert wird.
Etwa fünfzehn Minuten später zweigt rechts ein Steig vom breiten Waldweg ab, durchquert eine Maueröffnung mit Gatter und trifft bald auf einen Forstweg, dem bergauf gefolgt wird. Mehrere Köhlerplätze entlang des Weges zeugen von der historischen Nutzung der Wälder.
Nach einem kurzen Flachstück an einer Gabelung links bergauf, etwa 300 Meter später geradeaus weiter. Bei der ehemaligen Schneegrube Casa de Neu de Son Macip auf 850 m Höhe geht der Forstweg in einen gepflasterten Steig über. In engen Kehren windet sich dieser weiter bergauf. Ab etwa 1000 m Seehöhe öffnen sich erste Ausblicke auf Puig Roig, die alte Polizeikaserne und den markanten Puig Tomir.
Der Weg führt entlang der Felswand des Puig d’en Galileu auf ein ausgedehntes Hochplateau. In gleichbleibender Höhe führt die Route durch Dissgras zu einem beschilderten Wegdreieck. Geradeaus lohnt sich ein kurzer Abstecher zum restaurierten Schneehaus Casa de Neu d’en Galileu auf 1071 m.
Zurück am Wegdreieck folgt man rechts dem Wegweiser Richtung Font des Prat. Ein steiniger Steig führt zum Coll de ses Cases de Neu, 1142 m. Direkt am Pass zweigt links ein markierter Steig ab, der zunächst leicht abwärts in eine Senke, dann über einen felsigen Rücken zur Gipfelpyramide mit Metalltopf am Puig d’en Galileu, 1181 m, führt. Die Aussicht reicht über Puig de Massanella, Tomir und Puig Major bis zum Cap de Formentor und zum Klosterberg Randa.
Zurück am Coll de ses Cases de Neu führt der GR 221 durch den Taleinschnitt des Torrent de Comafreda erst leicht abwärts. Nach Querung des Bachbetts steigt der Weg über eine Ruine zum Coll des Telègraf, 1126 m, an. Danach schlängelt sich der Steig steil an einer weiteren Schneegrube vorbei und zwängt sich durch eine enge Felsscharte auf eine steinerne Rampe mit Steinmauer. Dahinter liegt der Coll des Prat, 1205 m – der höchste Pass Mallorcas.
Die Hauptroute verläuft rechts durch die Steinmauer noch etwa zehn Minuten auf dem GR 221 weiter. In einer Rechtskehre bei einem markanten Felsblock zweigt ein beschilderter Steig geradeaus ab. Der GR 221 führt rechts talwärts. Über loses Geröll und felsiges Gelände erreicht man den Fuß der Massanella-Nordwand. Über gestufte Felsbänder geht es hinauf zu einer Aussichtskanzel mit Blick auf den Stausee Cúber und den Puig d’Alaró.
Ein steiniges Felsenmeer, markiert mit Steinmännchen, führt steil über den Südwestrücken auf den Grat. Von dort ist es nicht mehr weit zur Steinpyramide auf Punkt 1347 und weiter zum Gipfel des Puig de Massanella, 1365 m.
Nach einer Rast auf dem aussichtsreichen Gipfel beginnt der Abstieg über die Normalroute. Der mit Steinmännchen markierte Weg führt zunächst geradeaus südwärts, dann flacher nach links schwenkend in die mit Dissgras bewachsene Pla de sa Neu. Links der Ebene sind zwei direkt nebeneinander stehende, markante Eiben sichtbar.
Am Ende der Ebene hält man sich rechts und steigt in mehreren Kehren zum Querweg beim Avenc des Camí, 1005 m, ab, der von der Font de s’Avenc herüberführt (auch als steilere Abstiegsvariante möglich). Beim Wegstein links abzweigen und durch dichten Steineichenwald hinab zum Coll de sa Línia, 824 m.
Vom Pass leitet ein breiter Wirtschaftsweg hinunter nach Comafreda. Nach etwa 15 Minuten zweigt bei einem Felsblock ein markierter Steig rechts ab, der die Finca de Comafreda umgeht. Der Steig wird zum Karrenweg und mündet in die Zufahrtsstraße zur Finca. Alternativ folgt man dem Wirtschaftsweg durchgehend.
Geradeaus gelangt man zum Mauthäuschen, steigt über eine Holzleiter über ein Eisentor und bleibt am Hauptweg. Nach einer Drei-Wege-Gabelung, an der man scharf links abbiegt, wird nach wenigen Minuten die Ma-2130 erreicht. Dieser folgt man links bis zur Abzweigung nach der Tankstelle am Coll de sa Batalla, 579 m. Über einen parallel zur Ma-10 verlaufenden asphaltierten Weg geht es zurück nach Lluc.
Tourenvielfalt in der Nähe
| Tourenkategorie | Bergtour, Wanderung |
| Gebirgsgruppe | Serra de Tramuntana |
| Region | Zentrale Tramuntana |
| Talort | Lluc, 490 m |
| Gehzeit Ziel | 4-4,5 Std. |
| Gehzeit Gesamt | 6,5-7 Std. |
| Höhendifferenz Ziel | 1080 Hm |
| Höhendifferenz Gesamt | 1090 Hm |
| Weglänge Ziel | 9,4 km |
| Weglänge Gesamt | 16,5 km |
| Ausgangspunkt | Parkplatz oder Bushaltestelle beim Kloster Lluc, 490 m |
| Schwierigkeit |
Alpine und anspruchsvolle Bergtour, nur für geübte und erfahrene Bergsteiger geeignet. Erfordert sehr gute Kondition, Trittsicherheit und absolute Schwindelfreiheit. Im oberen Bereich kurze, leichte Kletterstellen auf teils losem Untergrund. Einige Passagen sind ausgesetzt und verlangen sicheres Gehen. Bei Nässe oder schlechter Sicht nicht empfehlenswert. |
| Beste Jahreszeit | März - Oktober |
| Kartenmaterial |
KOMPASS Wanderkarte 230 "Mallorca 4 in 1" oder das KOMPASS Wanderkarten-Set 2230 "Mallorca" (4 Karten).
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| Anfahrt |
Von Palma: Über die Ma-13 in Richtung Inca, Ausfahrt Inca / Lluc. In Inca der Beschilderung nach Selva folgen und über die Ma-2130 weiter nach Lluc. Parkplatz direkt beim Kloster.
Von Port de Sóller: Auf der Ma-11 Richtung Sóller, weiter auf der kurvenreichen Ma-10 Richtung Lluc.
Von Alcúdia / Pollença: Über die Ma-10 durch das Tramuntana-Gebirge nach Lluc.
Routenplanung |
| Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln | Von Palma: Mit der Bahnlinie T2 bis Inca, weiter mit der Buslinie 312 nach Lluc. Von Port de Sóller / Sóller: Direktverbindung mit der Buslinie 231 nach Lluc. Von Alcúdia / Pollença: Ebenfalls mit der Buslinie 231 direkt nach Lluc. Hinweis: Fahrpläne variieren saisonal – aktuelle Verbindungen im Vorfeld prüfen. |
| Parkmöglichkeit | Großer gebührenpflichtiger Parkplatz direkt beim Kloster Lluc. |
| Einkehrmöglichkeiten Alternativ | Unterwegs im Restaurant Coll de sa Batalla an der Repsol-Tankstelle oder danach in einem der Restaurants in Lluc. |
| Autor | Ernst Aigner |
| Zugriffe | 98 (Juni 2025) |
| Zugriffe Gesamt | 102 (seit Mai 2025) |
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