Bike & Hike am Wilden Kaiser: Touren zu erfrischenden Gewässern

Mächtige Steinformationen, pittoreske Almen und spitze Kirchtürme – wer dem Wilden Kaiser im Sommer einen Besuch abstattet, bekommt die Postkartenidylle gleich gratis dazu. Das Kaisergebirge in Tirol hat aber noch weitere Vorteile: Hier, fernab von aufgeheizten Straßen so mancher Großstädte, können Sie in den heißen Sommermonaten bei angenehmen Temperaturen durchatmen und dennoch so einiges erleben. Noch erfrischender wird es, wenn man die Wanderschuhe oder das Mountainbike einpackt und sich auf den Weg zu einem der kühlen Gebirgsseen oder spritzigen Wasserfälle macht. Im Folgenden stellen wir daher 3 Wanderungen und 3 Bike-Touren rund um den Wilden Kaiser in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden vor, die garantiert für Abkühlung sorgen.

Erfrischende Wanderungen im Kaisergebirge

Für Familien: Gemütliche Dorfrunde zum Goinger Badesee

Eine leichte und daher auch für Familien geeignete Runde führt quer durch Going und dabei auch am Goinger Badesee vorbei. 6,4 Kilometer sind insgesamt zu bewältigen. Gestartet wird beim Infobüro. Kurz nach der Raiffeisenbank biegen Sie links ab, passieren die Unterführung und kommen an Wiesenabschnitten und der Pramakapelle vorbei. Diese erinnert an längst vergangene Tage, als der Bergbau in Going noch allgegenwärtig war. Bald darauf erblicken Sie den Badesee, der von einer internationalen Jury zu den schönsten Naturbadeseen Tirols gekürt wurde. Ein Sprung ins kalte Nass bietet sich geradezu an. Danach queren Sie den Schotterparkplatz und gelangen auf einen Forstweg. Nach weitläufigen, grünen Feldern halten Sie sich rechts und erreichen die Bundesstraßenkreuzung, die Sie überqueren. Sie folgen dem Weg bis zum Stanglwirt und halten sich dort links. Entlang eines Bächleins und durch einen schattigen Waldabschnitt geht es zurück ins Goinger Zentrum.

 

Tipp: Der Goinger Badesee ist generell ein tolles Familien-Ausflugsziel. Er bietet einen flachen Zugang und erwärmt sich im Sommer bis auf angenehme 24 Grad. Kinder können sich dort auf eine 100 Meter lange Freiluftrutsche freuen oder den Erlebnisspielpark mitsamt Piratenschiff inspizieren. Für Sportfans gibt es neben der 50.000 Quadratmeter großen Liegewiese auch mehrere Beach-Volleyballplätze.

 

Für Bergfexe: Von Scheffau über den Wasserfall bis zur Kaiser-Hochalm

Eine weitere, mittelschwere Bergwanderung ist jene knapp 12 Kilometer lange Tour, die vom Infobüro in Scheffau bis zur Kaiser-Hochalm führt. Sie schlendern zunächst entlang des Wegscheidbaches zum Jägerwirt. In weiterer Folge kommen Sie bei der Wegscheid-Niederalm und bei der Wegscheid-Hochalm vorbei und stoßen auf den Wilder-Kaiser-Steig, dem Sie kurz folgen. Bald darauf biegen Sie Richtung Wasserfall – Treffauer – Tuxeck ab. Speziell bei Schneeschmelze fließt hier ein Bach steil in die Tiefe. Nur noch eine kurze Wegstrecke trennt Sie danach von der Kaiseralm. Genießen Sie einen einmaligen Blick auf die Kitzbüheler Alpen, bevor Sie den Abstieg wagen.

 

Tipp: Die Kaiseralm ist eine der idyllischsten Almen der Gegend. Hier genießen Sie nicht nur einen traumhaften Ausblick, sondern können sich auch kulinarisch stärken. Egal, ob selbstgebackenes Holzofenbrot, selbsthergestellte Marmeladen oder selbstgebrannte Schnäpse – planen Sie eine kleine Pause zur Stärkung auf der Alm ein.

 

Für Gesundheitsbewusste: Auf den Spuren Sebastian Kneipps

Eine nette Wanderung auf den Spuren Sebastian Kneipps ist die 7 Kilometer lange Kneipp-Rehbachrunde. Sie beginnt im Ortszentrum von Scheffau, genau gesagt bei den „5 Säulen“. Entlang des Treffauerbaches stoßen Sie hierbei auf verschiedene interessante und erfrischende Stationen wie den Barfußweg, eine Gradieranlage, eine Venentreppe, einen Meditationsplatz oder ein Labyrinth. Nach dem Labyrinth geht es kurzzeitig zurück in den Ortskern, ehe Sie in Bruggenmoos die Rehbachklamm betreten. Kleine Brücken und Stege oder ein begehbarer Bergstollen aus dem 16. Jahrhundert sind nur ein paar der Highlights dieses Weges.

 

Tipp: Verpassen Sie nicht die letzten Stationen zurück beim Gemeindeamt. Dort erwarten Sie noch ein Wasser-Tretbecken und ein erfrischendes Armbad.

Erfrischende Bike-Touren im Kaisergebirge

Für Serienfans: Von einer Filmkulisse zur nächsten

Eine wahrlich filmreife, 33 Kilometer lange Mountainbike-Tour mit einem erfrischenden Schluss ist jene vom Goinger Dorfplatz zum Hintersteiner See. Schon der Ausgangspunkt lädt zu einer genauen Betrachtung ein, schließlich spielt ein Teil der Serie „Bergdoktor“ seit Jahren in einem der charmanten, ehemaligen Bauernhäuser des Platzes und auch die markante Kirche kommt immer wieder darin vor. Von dort aus geht es zunächst gemütlich hinauf nach Ellmau und in den Ortsteil Faistenbichl. Dort wartet ein weiteres Schmuckstück: das Bergdoktorhaus. Weiter geht es über den Gasthof Au nach Scheffau. Im Ort selbst fahren Sie Richtung Kirche und erblicken dort den Gasthof Maikirchner. Halten Sie sich beim Maikircher links und folgen Sie dem Straßenverlauf. Ein paar steile Serpentinen später erreichen Sie den Hinterseinersee. Entlang des Ufers geht es bis zur Pension Maier – ein paar traumhafte Ausblicke auf den See inklusive. Von dort aus radeln Sie zurück zum Seestüberl. Dann geht es bergab in Richtung Talstation Brandstadl, bis eine Tankstelle vor Ihnen auftaucht. Dort stoßen Sie auf die Beschilderung des Radweges Richtung Ellmau, der Sie folgen. Zwischen den beiden Orten Scheffau und Ellmau wartet noch ein weiterer Bergdoktor-Drehort auf Sie: Im Ortsteil Auwald, der sich links von Ihnen befindet, steht der Gasthof Föhrenhof. Dort wurden alle Innenaufnahmen des Bergdoktor-Gasthauses „Wilder Kaiser“ gedreht. Die Tour endet schließlich in Ellmau oder Going.

Tipp: Der Hintersteiner See ist ein wahres Naturjuwel. Das Südufer ist ursprünglicher und steiler, weist dafür tolle Aussichtsplätze auf. Das Nordufer – an dem Sie bei dieser Tour vorbeikommen – ist dank einer Fahrstraße gut zugänglich und mit einem Strandbad ausgestattet. Nehmen Sie sich die Zeit für ein paar erfrischende Minuten im saubersten Natursee Tirols.

 

Für Kulturfans: Drei Gewässer auf einen Streich

Gleich an drei Gewässern kommen Sie bei dieser 32 Kilometer langen, abwechslungsreichen Tour vorbei: beim Gieringer Weiher, beim Schwarzsee und beim Goinger Badesee. Gestartet wird beim Infobüro Going. Der Radweg Nr. 20a Richtung Oberndorf sowie die MTB-Strecke 280 bringen Sie zunächst zum Gieringer Weiher. Über das Schloss Münichau gelangen Sie danach zum Schwarzsee. Über Oberndorf, Sperten und Weitau stoßen Sie auf den Radweg Nr. 14, der Sie schließlich noch zum Badesee und wieder zurück zum Ausgangspunkt bringt.

Tipp: Das Schloss Münichau ist mit seiner weißen Fassade, den rot-weiß-roten Fensterläden und den spitzen Türmchen vor dem Gebirge ein wunderschönes Fotomotiv. Es wurde im 15. Jahrhundert erbaut und 1957 großzügig renoviert. Heute ist es ein Hotel.

 

Für Gipfelstürmer: Hoch hinauf zum Filzalmsee

Ausgangspunkt dieser kurzen, 9 Kilometer langen, alpinen Tour ist die Bergstation der Gondelbahn Hexenwasser in Hochsöll. Von dort aus geht es auf einem Forstweg über die Gründlalm zum Steinriesen. Danach heißt es kurz kräftig in die Pedale treten, ehe Sie die alte Liftstation erreichen und den linken Weg zur Silleralm einschlagen. Kurze Zeit später erreichen Sie nach der Filzalm auch schon den Filzalmsee. Von dort aus können Sie über den Brixner Sonnberg und das Gasthaus Nieding nach Brixen im Thale radeln. Retour nach Söll geht es auf den Radwanderwegen Nr. 21 und Nr. 14.

Tipp: Eine wunderbare Gelegenheit für eine kurze Pause ist die Filzalm. Vom reichhaltigen Bergfrühstück über traditionelle Schmankerl für zwischendurch bis hin zu herzhafter Hausmannskost werden hier alle Speisen mit frischen Zutaten aus der Region hergestellt.

 

Optimaler Ausgangspunkt für kleine und große Entdecker

Jede der vorgestellten Wanderungen und Mountainbike-Touren ist einzigartig – so richtig tauchen Sie aber erst in die Region ein, wenn Sie mehrere der Routen in Angriff nehmen. Denn: Ein Tag reicht nicht aus, um die Schönheit des Wilden Kaisers ganz zu erfassen. Die gute Nachricht: Nichts leichter als das, denn viele Hotels und Gästehäuser haben sich in dieser Gegend angesiedelt. Manche davon sind speziell auf Aktivsportler ausgerichtet und punkten außerdem mit vielfältigen Wellness-Angeboten, die ein optimales Kontrastprogramm zu den Abenteuern in den Bergen darstellen. Denn wer seine Tage mit vielfältigen Aktivitäten – von Erlebniswanderungen bis hin zu Radtouren – füllt, braucht auch die nötige Zeit und den nötigen Raum, um Gesehenes und Gefühltes Revue passieren zu lassen. Ein hauseigener See, der abends noch nach draußen lockt, ein Wellness-Paradies mit Blick auf die Berge oder ein Restaurant, das für kulinarische Hochgenüsse sorgt, die dem Körper die nötige Energie fürs nächste Abenteuer liefern, sind für eine Auszeit in den Bergen optimal.

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