Wangenitzsee – Ein verborgener Schatz in den Hohen Tauern

Stell dir vor, du stehst am Ufer eines Bergsees, umgeben von der Stille der Alpen – genau dieses Gefühl hatte ich, als ich den Wangenitzsee das erste Mal entdeckte. Hier, mitten in der Schobergruppe im Nationalpark Hohe Tauern, liegt der Wangenitzsee – ein echtes Kleinod auf 2.465 m Höhe, das meine Begeisterung für unberührte Natur jedes Mal aufs Neue entfacht.


Dieser See, der größte in Kärnten, wirkt fast wie ein Geheimtipp, versteckt zwischen den mächtigen Gipfeln. Schon beim ersten Blick von der Unteren Seescharte war ich fasziniert von seiner ruhigen Schönheit. Am Ufer lädt die Wangenitzseehütte auf 2.508 m ein, innezuhalten, durchzuatmen und die atemberaubende Aussicht über den See zu genießen.


Am südlichen Ufer des Sees kannst du drei kleine Inseln entdecken – wie winzige Fluchtpunkte inmitten des glitzernden Wassers. Gespeist vom höher gelegenen Kreuzsee und entwässert über den Wangenitzbach, der Richtung Mörtschach in die Möll fließt, erzählt der Wangenitzsee seine ganz eigene Geschichte – die Geschichte von unberührter Natur, kristallklarem Wasser und einem Ort, der einfach nur darauf wartet, von dir entdeckt zu werden.

Wangenitzseehütte: Dein Tor zu unvergesslichen Gipfelerlebnissen in der Schobergruppe

Die Wangenitzseehütte auf 2.508 m war für mich der perfekte Ausgangspunkt, um die Bergwelt der Schobergruppe zu erkunden. Von hier aus habe ich einige der beeindruckendsten Gipfel der Region erklommen, wie das Petzeck (3.283 m) – der höchste Berg der Schobergruppe. Der Aufstieg über felsiges Gelände war eine Herausforderung, aber die Aussicht vom Gipfel hat mich für jede Mühe entschädigt.


Auch der Hohe Perschitzkopf (3.125 m) und der Kruckelkopf (3.181 m) bieten beeindruckende Gipfelerlebnisse. Der markierte Weg auf den Perschitzkopf führt über die Kreuzseescharte und den Südwestgrat, während der Kruckelkopf über die Perschitzscharte erreicht wird. Beide Touren versprechen großartige Panoramen und sind eine spannende Herausforderung für Bergsteiger, die nach einer etwas weniger anspruchsvollen Alternative zum Petzeck suchen.


Die Wangenitzseehütte hat für mich immer etwas Besonderes – sie ist nicht nur ein Ort, um kurz zu rasten, sondern auch der perfekte Ausgangspunkt für spannende Abenteuer in der Schobergruppe. Die Ruhe und der Ausblick auf den Wangenitzsee machen jeden Aufenthalt dort unvergesslich.

Hüttenkulinarik & Übernachtung

Wer nach einer langen Wanderung oder Gipfeltour am Wangenitzsee einkehrt, wird in der Wangenitzseehütte nicht nur mit einer atemberaubenden Aussicht, sondern auch mit herzlicher Gastfreundschaft empfangen:
 

  • Die Hütte liegt auf 2.508 m direkt am Nordufer des Sees und ist ein idealer Stützpunkt für Touren in der Schobergruppe.
     
  • Die Küche serviert bodenständige und regionale Speisen – von Kaspressknödeln in der Suppe über Tiroler Gröstl bis hin zu süßen Mehlspeisen wie Kaiserschmarrn oder Apfelstrudel. Besonders empfehlenswert ist die hausgemachte Linsensuppe mit frischem Brot – einfach, kräftigend und genau das Richtige nach einem langen Anstieg.
     
  • Auch beim Frühstück ist für alles gesorgt: Es gibt frisches Gebäck, Marmelade, Käse, Wurst, Kaffee und Tee – perfekt, um gestärkt in den Bergtag zu starten.
     
  • Die Übernachtung ist in Lagerplätzen oder Zimmerlagern möglich. Die Hütte bietet gemütliche Schlafplätze mit Decken, für die Übernachtung ist jedoch ein Hüttenschlafsack Pflicht. Reservierungen sind in der Hauptsaison ratsam, besonders an Wochenenden.

Adresse & Kontakt

Wangenitzseehütte (2.508 m)
ÖAV Sektion Lienz
A-9842 Mörtschach, Kärnten


 Telefon: +43 4826229
www.wangenitzseehuette.at
E-Mail: [email protected]


Geöffnet von ca. Mitte Juni bis Ende September (je nach Schneelage)

Die schönsten Zustiege zum Wangenitzsee und zur Wangenitzseehütte

Es gibt zwei wunderschöne Zustiege, um den Wangenitzsee und die Hütte zu erreichen, und beide haben ihren ganz eigenen Charme:

  • Mein Favorit ist der Weg durch das malerische Debanttal. Die Anfahrt über Nussdorf und weiter bis zum Parkplatz Seichenbrunn auf 1.673 m ist bereits ein Genuss. Von dort führt ein gut markierter Pfad durch die Gaimberger Felder stetig bergauf bis zur Unteren Seescharte auf 2.533 m. Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als ich oben angekommen war und der Wangenitzsee plötzlich vor mir lag – ein atemberaubender Anblick, der alle Anstrengungen wert ist. Von dort aus geht es hinab zur Wangenitzseehütte, die direkt am Nordufer des Sees thront.
     
  • Der zweite Zustieg über Mörtschach im Mölltal ist ebenfalls beeindruckend. Die Anfahrt führt bis zum Parkplatz bei der Wangenitzalm auf 1.441 m. Von hier schlängelt sich der Pfad in Serpentinen nach oben. Mit jedem Schritt wird die Aussicht grandioser, bis man schließlich den Wangenitzsee erreicht und am Ufer entlang zur Hütte wandert. Egal, welchen Weg du wählst – beide bieten ein unvergessliches Erlebnis inmitten der beeindruckenden Bergwelt.

Fazit: Ein Ort, der bleibt
Der Wangenitzsee ist für mich mehr als nur ein Ziel auf der Landkarte – er ist ein Rückzugsort, ein Kraftplatz, ein Ort voller Stille und Weite. Wer sich auf den Weg dorthin macht, wird mit unvergesslichen Momenten belohnt: Mit dem Licht des frühen Morgens über dem See, dem Geschmack einer warmen Suppe in der Hütte oder dem Blick vom Gipfel, der alles andere für einen Moment vergessen lässt.
Ob du nun eine ausgedehnte Hüttentour planst, einen besonderen Platz suchst oder einfach nur dem Alltag entfliehen willst – dieser verborgene Schatz in den Hohen Tauern wartet darauf, entdeckt zu werden.


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