Klettern in Tirol – Tipps für Kletterbegeisterte

Tirol ist das bei Urlaubern beliebteste österreichische Bundesland, wie Statistiken beweisen. Das liegt nicht nur an einem großen Angebot für Skifahrer und Wanderer. Tirol ist auch ein kleines Paradies für Kletterfreunde. Ob familienfreundliche Klettersteige, eindrucksvolle Steilwände oder abwechslungsreiche Klettergärten, die Tiroler Bergwelt hat für jeden was zu bieten, vom Anfänger bis zum Profi.

Auch Kinder kommen hier auf ihre Kosten, und das in einer malerischen Umgebung. So viele verschiedene Möglichkeiten für Kletterfreunde auf so kleinem Raum gibt es in kaum einer anderen Region der Welt. Ist das Wetter einmal zu schlecht, um sich auf den Berg zu wagen, stehen Indoor-Kletterhallen bereit.

Dabei gibt es für Einsteiger viele Gelegenheiten, unter Anleitung erfahrener Profis die ersten Kletterversuche zu unternehmen. Professionelle Kletterführer sorgen für ausreichend Sicherheit. Aber auch dann ist es sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene wichtig, eine Klettertour richtig vorzubereiten und die geeignete Ausrüstung mitzuführen. Hier haben wir einige Tipps zusammengestellt, damit der Kletterurlaub in Tirol zum Erfolg wird und den nötigen Spaß bringt.

Klettertouren in Tirol - wo klappt es am besten?

Über 5000 Alpinkletterrouten gibt es in Tirol, sodass die Auswahl besonders Neulingen schwer fällt. Die folgenden Regionen sind besonders beliebt bei Kletterfreunden:

  • Ötztal: Das Ötztal ist im Winter ein beliebtes Ziel für Skifahrer. In der warmen Jahreszeit zieht es neben Wanderern und Familienurlaubern vor allem Kletterbegeisterte an. 19 Klettergärten für Anfänger und Fortgeschrittene stehen hier für kletterbegeisterte Touristen bereit.

  • Imst: Hier wurde das Angebot für Kletterfreunde besonders in den letzten Jahren fleißig ausgebaut. Neben Outdoorrouten gehört die große Indoor-Kletterhalle in Imst zu den besonderen Attraktionen der Region. Damit ist auch für schlechtes Wetter bestens vorgesorgt.

  • Stubaital: Das Stubaital beeindruckt mit seiner landschaftlichen Schönheit und seinen unzähligen Kletterrouten schon seit vielen Jahren Urlauber aus aller Welt. 14 Klettersteige sorgen für Abwechslung. Außerdem locken zahlreiche Wander- und Fahrradrouten, so dass die ganze Familie ihren Spaß haben kann.

  • Wilder Kaiser: Wer neue Herausforderungen sucht, ist an diesem geschichtsträchtigen Tiroler Berg besonders gut aufgehoben. Aber auch hier gilt: Neulinge, die noch nicht bereit sind für Steilwände, haben die Gelegenheit, ihr Können unter fachkundiger Anleitung auf leichten Klettersteigen zu trainieren. Der "wilde Kaiser" krönt letztlich den Urlaub als echte Hürde.

Neben diesen Beispielen hat Tirol noch viele andere Regionen mit einem reichhaltigen Angebot für Kletterfreunde zu bieten. Dieses ist vor allem in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut worden. Schließlich entwickelt sich das Klettern in freier Natur immer mehr zu einem Volkssport.

Die Vorbereitung – was ist wichtig?

Eine gründliche Vorbereitung nimmt gerade bei Klettertouren eine zentrale Rolle ein. Schließlich ist dieser Sport nach wie vor mit einem gewissen Sicherheitsrisiko verbunden. Bevor man sich an Kletterrouten im Freien wagt, ist es deshalb sinnvoll, in einer Indoor-Kletterhalle zu trainieren. Solche Einrichtungen gibt es mittlerweile in den meisten großen Städten und in der Nähe von Klettergebieten. Sie geben Einsteigern die Möglichkeit, sich unter geschützten Bedingungen mit verschiedenen Techniken und Griffen vertraut zu machen und den obligatorischen Sicherungskurs zu absolvieren. Ein großer Vorteil von Indoor-Kletterhallen ist ihre Unabhängigkeit vom Wetter. Gerade in der Anfangsphase ist ein regelmäßiges Training schließlich besonders wichtig.

Anschließend bieten sich Klettergärten an. Sie beinhalten Klettersteige, die ähnlich aufgebaut sind wie solche in der Halle. Allerdings fehlen hier farbige Markierungen der Ansetzpunkte für die Füße oder Hände. Wer sich in Klettergärten ausgetestet hat und bereits ist für das Klettern in freier Natur, entscheidet sich am besten im nächsten Schritt für eine geführte Klettertour.

Auf diese Art tasten sich Einsteiger Stück für Stück an den Klettersport heran. So besitzen sie die notwendige Erfahrung, nehmen sie irgendwann eine Steilwand in der freien Natur in Angriff.

Noch einmal die verschiedenen Stationen für Kletteranfänger: 

  1. Indoor-Hallen
  2. Klettergeräten
  3. Geführte Klettertouren

Auch diejenigen, die bereits Erfahrung im Klettern besitzen, sollten sich vor einer Klettertour in einer ihnen unbekannten Region genau informieren, welche Routen zur Verfügung stehen und welche davon im Schwierigkeitsgrad ihren Fähigkeiten entsprechen. Schließlich führt die Alpinpolizei laut Meldungen einen Großteil von Unfällen in den Bergen auf Selbstüberschätzung zurück. Eine Kletterbegleitung ist in jedem Fall zu empfehlen. Wer ganz auf sich allein gestellt ist, besitzt im Notfall niemand, der Hilfe holen kann.

Welches Equipment ist erforderlich?

Ohne die richtige Ausrüstung ist jede Klettertour mit einem hohen Sicherheitsrisiko verbunden. Das gilt für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen. Wichtige Bestandteile einer solchen Ausrüstung sind:

  • Kletterschuhe: Diese müssen je nach Ort der Klettertour unterschiedlichen Anforderungen genügen. Kletterschuhe für alpine Klettertouren krümmen den Fuß zum Beispiel deutlich weniger als Modelle für das Indoor-Klettern.

  • Klettergurt: Dieser besteht aus drei Gurten, einem für die Hüfte und zwei für die Oberschenkel.

  • Helm: Ein Helm ist in vielen Kletterhallen Pflicht und sollte bei keiner Klettertour fehlen. Er schützt den Kopf nicht nur bei Stürzen, sondern auch vor herabfallenden Gegenständen. Entsprechend stabil muss ein Kletterhelm sein. Daneben ist es nach Informationen von Campz ausschlaggebend, dass er fest sitzt und möglichst bequem ist, damit die Klettertour nicht zur Tortur wird. Kletterhelme gibt es mittlerweile auch schon speziell für Frauen und Kinder.

  • Sicherungsgeräte für das Seil: Auch hier gibt es verschiedene Ausführungen. Speziell Anfänger sollten darauf achten, dass das Gerät möglichst leicht zu bedienen ist. HMS-Karabiner haben sich in dieser Hinsicht besonders bewährt.

Damit die Sicherheit auf Dauer gewährleistet ist, muss Equipment für das Klettern regelmäßig überprüft werden. Schließlich haben auch Kletterschuhe nur eine begrenzte Haltbarkeit.

Die richtige Vorbereitung ist die halbe Miete

Ob Anfänger, Fortgeschrittener oder Profi, eine angemessene Vorbereitung trägt entscheidend dazu bei, dass eine Klettertour zum Erfolg wird und ohne folgenschwere Unfälle abläuft. An dieser Stelle sollten Kletterbegeisterte auch nicht am Geld sparen. Die richtige Ausrüstung kann im Ernstfall Leben retten. Wer dies beachtet und außerdem seine Routen gründlich auswählt, kann in Tirol einen Kletterurlaub verbringen, der ihm noch viele Jahre im Gedächtnis bleibt.

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