Klimaveränderung – wichtig fürs Bergsteigen

Auch für den Bergsport bringt die Erderwärmung große Veränderungen mit sich. Bei den Gletscherrückgängen in den letzten Jahren kann man es am deutlichsten erkennen. Große Teile davon sind mittlerweile richtig zerfallen und dadurch sind sie sehr gefährlich geworden. Einige klassische Hochtouren sind inzwischen nahezu unbegehbar geworden – einige klassische Routen sind sogar inzwischen gesperrt.

Klima in Europa

Europa ist der Erdteil mit dem gemäßigtsten Klima. Besonders die Alpenregion stellt die Menschen noch nicht vor allzu große Herausforderungen, verglichen mit vielen anderen Teilen unserer Welt. In Europa wird es von Norden nach Süden wärmer und von Westen nach Osten trockener. Über das Klima mit zahlreichen Klimatabellen kann man sich auch sehr gut auf www.klima.org informieren.

Was passierte in den letzten Jahren mit den Gletschern?

Da durch das sich verändernde Klima zahlreiche Gletscher enorm geschmolzen sind, kommt inzwischen viel lockeres Material zum Vorschein. Bei der durch die Eisschmelze freigelegten Felswänden, die vorher stabilisiert wurden, kommt nun eine gewisse Instabilität zum Tragen. Eine tragende Rolle spielt auch der Permafrost, der früher dauerhaft gefroren war und wie ein Kleber funktionierte. Bei großer Erwärmung schmilzt in den Felsspalten das Eis, dadurch werden ganze Berghänge instabil und es kommt zu Felsstürzen, wie man zuletzt immer mehr beobachten konnte. Inzwischen mussten Gletscherübergänge zur Gänze verlegt werden:

  • Ein gutes Beispiel ist der Übergang von der Langtalereckhütte zum Romolhaus. Die Route führte früher über das Ende der Gletscherzunge vom Gurgler Ferner, die inzwischen vollständig weggeschmolzen ist, und daher der Übergang nicht mehr so wie vorher möglich ist. Hier wurde der Bergweg verlegt und der Übergang über die Gurgler Schlucht mit einer neuen Hängebrücke (Piccard-Brücke) mit großem Aufwand möglich gemacht. Erleben kann man dieses klassische Beispiel mit einer schönen Rundwanderung ausgehend von Obergurgl.

Die stabilste Zeit für Bergtouren

Im Herbst wird es bunt in Mitteleuropa. Während sich im Flachland oft das trübe Grau hält, dominiert in der Höhe der Sonnenschein. Doch nicht nur das zieht viele in die Berge. Die Wälder leuchten in prachtvollen Farben und Blätter bedecken langsam die noch leicht grünen Wiesen. Angenehme Temperaturn und gute Sichtverhältnisse machen den Herbst ideal zum Wandern und Bergsteigen. Ebenso ist das Wetter um vieles stabiler als im Sommer und man muss sich nicht mehr über die Gewitter Gedanken machen.

Was sollte man beachten, wen man eine Hochtour plant?

Inzwischen stellt sich die Frage wie schütze ich mich und andere um eine relativ entspannte Tour durchzuführen: Sehr wichtig ist der Alpine Wetterbericht und die Großwetterlage. Beachten muss ich nähere Fronten zwecks Starkregen, die auch im Mittel- und Hochgebirge zu Murenabgängen und Steinschlägen führen können. Ebenso wie uns die vergangenen Jahre, zeigten lange Hitzewellen, die auch die Gletscher und das Moränengelände nachhaltig verändern und instabil werden lassen. Da kann es schon passieren, dass ganz unerwartet große Bergstürze, wie zuletzt in der Schweiz, auftreten.

Zur eigenen Sicherheit in mittlere Höhenlagen und vielleicht auch in den Süden ausweichen

Man muss nicht immer im Hochgebirge unterwegs sein um schöne Erlebnis zu haben. Auch in den mittleren Höhenlagen, unterhalb der vergletscherten Gebiete, findet man wunderschöne Tourenmöglichkeiten vor. Auch in den verschiedenen Regionen gibt es große Unterschiede beim Wetter. Am Alpennordrand ist es meist deutlich kälter als südlich des Alpenhauptkammes und es fällt in der Regel auch meist mehr Niederschlag. Dabei fungiert der Alpenhauptkamm meist als verlässliche Wetterscheide, was sich zwar in den vergangenen Jahren auch nicht immer ganz Bewahrheitete. Relativ sicher ist man in sogenannten inneralpinen Trockentälern unterwegs. Beispiele dafür sind das Oberinntal, der Vinschgau, das Veltlin und Wallis.

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