Fünf Probleme auf Weitwanderungen und wie man sie löst

Wandern ist österreichischer Volkssport. Bergwege in einer Gesamtlänge von 50.000 Kilometern gibt es hierzulande schon allein in den Alpen. Davon abgesehen führen mehr als 100 Weitwanderwege durch die Bergrepublik. In Sachen Länge, Schwierigkeit und Landschaft ist für jeden etwas dabei. Gerade auf weiten Wanderungen erwartet viele Bergsteiger aber der ein oder andere Fauxpas. Einige dieser unangenehmen Wander-Vorfälle sind einfach nur ärgerlich, andere können lebensgefährlich werden. Wer sicher und erfolgreich von einer Berghütte zur anderen ziehen will, sollte die wichtigsten Wander-Probleme kennen

Diese Vorfälle vermiesen Weitwanderungen am häufigsten

Vom Karwendelgebirge über die Silvretta bis hin zum Nationalpark Hohe Tauern ziehen die österreichischen Bergwelten Jahr für Jahr Wanderer aus aller Welt an. Besonders Weitwanderwege wie der Osttiroler Adlerweg, der mehr als 150 Kilometer lange Panorama-Trail Hohe Tauern oder der etwas kürzere Lechweg sind beliebt. Sowohl bei alten Hasen als auch First-Timern. Denn die Etappenwanderungen lassen sich problemlos an verschiedene Erfahrungslevel und die Zeit, die man zur Verfügung hat, anpassen. Das Wandern vor traumhaften Kulissen kann aber auch zum Albtraum werden. Oftmals sind Wanderer daran selber schuld, weil sie bestimmte Dinge falsch machen. Zu den verbreitetsten Fauxpas im Hinblick auf Weitwanderungen zählen:

Beschädigungen der Ausrüstung

  • Wehwehchen und Verletzungen
  • Verlaufen
  • Überforderung
  • Wetterereignisse

Beschädigungen der Ausrüstung

Es ist schnell passiert: Man bleibt mit den Wanderstöcken hängen und bricht sie ab. Auf schlecht begehbarem Gelände löst sich plötzlich die Schuhsohle oder der Riemen des Rucksacks reißt. Wenn Ausrüstungsgegenstände beim Wandern durch unvorhergesehene Ereignisse beschädigen, kann einem das die restlichen Kilometer vermiesen. Manchmal ist die Ausrüstung von vornherein falsch gewählt und beschädigt deswegen. Hohe Qualität ist gerade auf Weitwanderungen ein Muss. Auch auf die Art des Geländes sollten Schuhe, Kleidungsstücke und Wander-Accessoires möglichst gut abgestimmt sein. Falls sie trotzdem beschädigen, hat man am besten ein Notfall-Set zur Reparatur dabei. Nicht nur Nadel und Faden sind hilfreich, sondern auch Spezialklebstoffe für verschiedene Materialien.

Wehwehchen und Verletzungen

Blasen an den Füßen, schmerzende Muskeln und brennende Insektenstiche. Vor Wehwehchen wie diesen ist auf Weitwanderungen niemand gefeit. Auch Verletzungen kommen vor. Ob man sich nun den Fuß vertritt, sich Schürfwunden zuzieht, oder hinfällt und etwas bricht. Laut vienna.at gibt es in den österreichischen Bergen jährlich rund 14.000 behandlungswürdige Verletzte. Um größeren Verletzungen vorzubeugen, achtet man beim Wandern auf Sicherheit. Kleinere Wunden und Wehwehchen sollte man selbst behandeln können. Dazu hat man am besten ein Erste-Hilfe-Set mit dabei. Zumindest Pflaster, Verbände, Wunddesinfektionsmittel und kühlende Cremes sollten darin enthalten sein.

Verlaufen

Gerade war noch sonnenklar, wo man abbiegen muss. Eine Kurve später kennt man sich auf einmal nicht mehr aus. Das Handy hat keinen Empfang – eine Standortbestimmung ist daher unmöglich. Auch die eingepackten Wanderkarten helfen nicht weiter. Zwar sind Weitwanderungen gerade hierzulande meist bestens beschildert. Verlaufen kann man sich aber trotzdem. Damit das nicht passiert, ist gute Vorbereitung das A und O. Tagesetappen sollten an den Fähigkeiten und dem persönlichen Fitnesslevel orientiert werden, damit man am Ende nicht in der Dunkelheit herumirrt. Davon abgesehen verschafft man sich vorab am besten einen guten Überblick über den Wegverlauf. Auch ein Kompass ist sinnvoll, um die Orientierung zu behalten. Grundsätzlich sollte man angelegte Wege nur verlassen, wenn durch Wegweiser ausdrücklich so vorgegeben.

Überforderung

Das ging aber schon mal besser! Einige Wanderer machen bei der Planung ihrer Weitwanderungen den Fehler, ihren Weg orientiert an ihrer Leistungsfähigkeit zu Hochzeiten auszuwählen. Mit 25 hätten sie bestimmte Routen vielleicht problemlos laufen können. Das heißt aber nicht automatisch, dass sie es auch mit 50 noch schaffen. Die Folge ist in vielen Fällen Überforderung. Wer sich selbst überschätzt, tut seiner Gesundheit mit der Wanderung keinen Gefallen. Noch schlechter ist es, die eigenen Fähigkeiten überhaupt nicht in die Routen-Auswahl mit einzubeziehen. Zusammenbrüche sind in diesem Fall fast schon vorprogrammiert. Wichtig ist vorab etwas Training, um die geplanten Etappen auch gut bewältigen und die persönliche Leistungsfähigkeit wirklich einschätzen zu können.

Wetterereignisse

Ein aufziehendes Gewitter, plötzlicher Schneeeinbruch oder gar Hagelschauer, unerwartete Hitze, Stürme oder unvorhergesehener Nebel: Auf sämtliche Wetterereignisse muss man bei Weitwanderungen vorbereitet sein. Wetterwarnungen und Sicherheitshinweise sollte man gerade in den Bergen niemals ignorieren. Je besser man sich vorab informiert, desto unwahrscheinlicher unliebsame Überraschungen. Sollte es einen doch mal kalt erwischen, bringt man sich in Sicherheit. Zieht beispielsweise ein Gewitter auf, sucht man am besten eine Schutzhütte. Von Graten, Gipfelkreuzen oder wasserführenden Bereichen entfernt man sich so weit wie möglich.

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