Sportfotografie – Die Action für immer festhalten

Unabhängig davon ob Sportler im Winter den Berg oder die Piste auf ihren Skiern und Snowboards hinunterfetzen oder ob sie sich im Sommer mit ihren Mountain Bikes durchs Gehölz kämpfen - in manchen Situationen hat sich sicher schon einmal der eine oder andere gewünscht, einen ganz besonderen Sportmoment festhalten zu können. Selbst Skifahren und dabei noch eine Kamera bedienen, ist nicht so einfach und die heutzutage so populären Videokameras für Sportler sind Vielen nicht geheuer, da sie zu übertriebenen und halsbrecherischen Aktionen verleiten. Außerdem ist ein Video immer noch etwas anderes als nur ein einziges Bild - der eine Schuss, in dem einfach alles aufs Bild gebannt wurde. Alle Emotionen, alle Leidenschaften, die gesamte Energie, die in dieser einen Sekunde durch den Körper schießt.

Wer schon einmal berühmte Bilder aus der Sportfotografie betrachtet hat, der sieht Bilder voller Ehrgeiz, Elan, Tränen und Verbissenheit. Und wie oft wünscht sich mancher Hobbysportler, dass es von ihm auch ein derartiges Foto gäbe. Dabei ist der Weg zu einem professionell geknipsten Sportfoto gar nicht so schwierig, wie es im ersten Augenblick den Anschein hat. Auch Laien und Hobbyfotografen können mit der richtigen Ausrüstung, ein bisschen Training und einem guten Gefühl für Timing beeindruckende Sportfotos schießen. Nachfolgend soll ein kurzer Überblick gegeben werden, worauf es dabei ankommt.

Die richtige Ausrüstung

Beim Betrachten von Sportfotografien unterschiedlicher Art fällt auf, dass häufig ein Detail der Bildkomposition in den Vordergrund gerückt wird, während Hintergrund und Umgebung unscharf werden und verschwimmen. Man spricht hierbei von einer geringen Schärfentiefe, die häufig mit Teleobjektiven erzeugt werden. Für die meisten Hobbyfotografen kommt die Anschaffung eines Teleobjektivs vermutlich nicht in Frage, da diese mit einem enormen finanziellen Aufwand verbunden ist.
Auch günstigere oder mittelklassige Spiegelreflexkameras können beispielsweise mit eingestellter "Sport"-Funktion für eine geringere Schärfentiefe sorgen. Bei diesem Modus arbeitet die Kamera mit schnellstmöglicher Verschlussgeschwindigkeit. Darüber hinaus bietet es sich an, möglichst empfindliche Filme zu benutzen, damit alle Feinheiten auch wirklich im Material aufgenommen werden können.

Neben einem Teleobjektiv oder einer "Sport"-Funktion sollte bei der Sportfotografie darauf geachtet werden, möglichst lichtempfindliche Modi zu verwenden. Bei vielen Sportfotografien, egal ob outdoor oder indoor, sind die Lichtverhältnisse nicht optimal. Anders als im Studio kann es deshalb passieren, dass das letztendliche Bildergebnis zu hohe Rauschanteile enthält.
Wer jedoch mit lichtempfindlichen Sensoren arbeitet, und das Rauschen so gering wie möglich hält, kann auch mit einer gewöhnlichen Spiegelreflexkamera aufregende Sportmomente festhalten.

Das richtige Motiv

Wer atemberaubende Sportfotografien erschaffen möchte, der muss nicht nur ein Gespür für Bildkompositionen besitzen, sondern auch über eine gehörige Portion Timing verfügen. Es nützt schließlich nichts, wenn jemand zwar ein gutes Auge für spannende Action und aufgeladene Emotionen besitzt, es dann aber immer verpasst tatsächlich auf den Auslöser zu drücken.
Sportfotografie hat in diesen Momenten auch immer etwas mit Gefühl zu tun. Als Sportfotograf steht man nicht nur am Rand des Geschehens herum und wartet auf den richtigen Moment. Vielmehr ist der Fotograf schon beinahe mit am Geschehen beteiligt, läuft neben den Sportlern her, dreht sich mit ihnen und kommt dabei hin und wieder sogar selbst völlig aus der Puste.

Auch wenn viele gute Fotos aus reinem Zufall entstehen, zeichnet sich die Sportfotografie in der Regel immer auch durch das Zusammenspiel aus vielen Fehlversuchen und zahlreichen Erfahrungen aus. Die seltensten Hobbyfotografen nehmen eine Kamera in die Handy, stellen sich neben der Skipiste auf und schießen innerhalb von drei Minuten das Bild ihres Lebens.
Vielmehr ist die Sportfotografie ein langwieriger Prozess, bei dem am Ende nicht immer ein wirklich gelungenes Bild entsteht. Doch in diesem Fall sollte der Fotograf nicht verzweifeln, sondern die letzte Session als Übung abstempeln und beim nächsten Mal wieder Vollgas geben.

Die Nachbearbeitung

Auch die Fotografien begnadeter Sportfotografen kommen nur selten zu einhundert Prozent perfekt aus der Entwicklung. Glücklicherweise ist dank des Voranschreitens der digitalen Entwicklung bereits am heimischen Computer heutzutage derart viel möglich, dass gute Fotos nach der Bearbeitung teilweise sogar noch besser aussehen als vorher. Leider hat jedoch auch diese Methode ihre Grenzen: Ein schlechtes Foto, das unscharf oder verwackelt ist, kann auch am Computer nicht mehr gerettet werden. Dasselbe gilt für Fotos, die technisch zwar absolut lupenrein gemacht sind, bei denen der Funke aber einfach nicht überspringt. In diesem Fall hilft alles nichts und der Fotograf muss sich noch einmal auf die Piste begeben.

Ansonsten hilft es bei der Nachbearbeitung von Fotografien immer, wenn während der Aufnahmen mit einer möglichst hohen Auflösung geknipst wird. Die sogenannten RAW-Dateien eignen sich eher als JPEGs, denn diese Dateien sind kleiner und reduzierter, da sie nicht so viele Bildinformationen abspeichern wie RAW-Dateien. Generell gilt, dass Sportfotografien am heimischen Bildschirm nicht komplett überarbeitet werden können. Deshalb bezieht sich die Nachbearbeitung meist auf das Zuschneiden und Drehen der Bilder. Hin und wieder kann es sich lohnen, einen bestimmten Filter über das Ergebnis zu legen. Das passt nicht bei jedem Bild, kann manchmal aber interessante Effekte hervorrufen und einzelne Details noch stärker zur Geltung bringen. Um herauszufinden, was die digitale Bildbearbeitung alles kann, bietet es sich an einfach mal in die verschiedenen Programme hineinzuschnuppern.

 Wenn das Bild dann am Computer den letzten Schliff erhalten hat und endlich fertig ist, stellt sich nur noch die Frage, was nun damit angestellt wird. Der Verkauf privater Sportfotografien ist meist schwierig, da Zeitungen und Magazine es in der Regel auf namhafte Fotografen abgesehen haben. Doch auch im eigenen Umfeld gibt es zahlreiche Möglichkeiten das Bild innovativ in Szene zu setzen. Überdimensional großer Leinwanddruck bietet sich beispielsweise an, genauso wie ganze Fotobücher mit verschiedenen Sportmotiven. Ein ganz besonderer Hingucker wäre auch ein T-Shirt oder Sweatshirt, das anschließend auf der nächsten Après Ski-Party getragen werden kann.

 

Weiterführende Informationen zum Thema Sportfotografie

Eine Einführung:

 Ein kleiner Fotokurs:

Ein erster Eindruck über die Möglichkeiten der Sportfotografie: 

Eine kleine Auswahl für die Verwendung von Sportfotos: 

Ein Beispiel für ein Bildbearbeitungsprogramm: 

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