Mit Kind und Kegel auf Skitour – Tipps und Tricks

Man sieht sie immer öfter: Familien mit Kindern auf Skitour. Während die Gruppe der Skitourengeher vor 25 Jahren noch überwiegend von Männern im mittleren Alter (40 bis 60 Jahre) dominiert war, hat sich das Bild heute total gewandelt. Skitourengehen boomt und seit einigen Jahren sind auch deutlich jüngere Tourengeher unterwegs; und die Zahl der Damen hat ebenfalls stark zugenommen bei dieser Bergsport-Disziplin. Diese neue Generation der Skibergsteiger geht nun auch mit ihren Kindern auf Skitour.

Der Alpinjournalist Bernhard Ziegler gehört in diesem Bereich zu den Pionieren, hat schon vor 10 Jahren mit seinen beiden Kindern und anderen Familien Skitouren gemacht und darüber auch 2012 ein Buch geschrieben. Er gibt uns ein paar Tipps wie eine Skitour mit Kindern gelingen kann. Sein Buch "Skitouren mit Kindern" ist übrigens im Tourentipp Verlag - Bergtouren und Skitouren erschienen.

Das richtige Alter für Skitouren?

Das ist recht unterschiedlich und nicht nur eine Frage des Alters. Zuerst sollten die Kinder natürlich ordentlich Skifahren können. Es macht außerdem Sinn, dass man das Fahren im tiefen Schnee zuerst einmal am Pistenrand übt. Zwischen 7 und 9 Jahren erfüllen die meisten Kinder die körperlichen Voraussetzungen für eine kleine Skitour. Aber natürlich müssen sie auch Lust dazu haben. Kinder, die schon im Sommer keine Lust auf Bergtouren haben, werden sich im Winter auch nicht plagen wollen. Das ist aber auch ok, nicht jedes Kind muss Ski- oder Bergtouren gehen!

Welche Routen sind geeignet?

Zu Beginn sind Routen mit 300 bis 400 Hm ideal. Das Gelände sollte nur mäßig steil sein, damit man Spitzkehren vermeiden und eine Gefährdung durch Lawinen ausschließen kann. Letzteres darf kein Thema sein. Mit Kindern ist man nur bei günstigen Verhältnissen (Gefahrenstufe 1 oder 2 - Infos Gefahrenstufen) und in einem Gelände bis maximal 30° unterwegs. Forstwege oder Pistenskitouren sind bei den meisten Kindern nicht sehr beliebt und sollten vermieden werden.

Kein Stress!

Damit kein Druck entsteht, sollten die Erwachsenen die Ausrüstung schon am Vortag zusammenpacken - nicht nur die eigene, sondern vor allem die der Kinder. Dann muss man am Morgen nicht nach den Kinder-Handschuhen suchen, die noch im Schulranzen versteckt sind. Kein Stress aber auch auf Tour. Kinder haben ihren eigenen Rhythmus und dem sollten sich die Erwachsenen anpassen und nicht umgekehrt. Der Gipfel ist für viele Kinder nicht so wichtig. Also bitte keinen falschen Ehrgeiz entwickeln, dann haben die Kinder auch Spaß auf Tour.

Spielerisch unterwegs sein!

Das ist vielleicht der wichtigste Punkt. Damit der Nachwuchs Spaß hat, sollte man auch mal vom Mainstream abweichen und beispielsweise eine Tierspur verfolgen und erforschen (Tierspuren im Winter). Außerdem kann man sich eine Räubergeschichte ausdenken und einen Schatz mit Schokoladen-Talern vergraben, den die Kids dann suchen. Ist man mit mehreren Familien unterwegs ist auch der sogenannte Schneetisch zum Brotzeitmachen sehr beliebt (siehe Bild).


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